Penicillium

Penicillium

Die Gattung Penicillium ist eine der artenreichsten Schimmelpilzgattungen überhaupt. Jahr für Jahr werden neue Arten isoliert und wissenschaftlich beschrieben. Eine Liste aus dem Jahr 2014 enthielt 354 akzeptierte Arten (Externer Link: Visage et al. 2014, Studies in Mycology 78: 343–371). Inzwischen sind fast 500 Arten bekannt (Externer Link: Houbraken et al. 2020, Studies in Mycology 95: 5-169).

Vertreter der Gattung kommen in fast allen Lebensräumen vor. Sehr viele Arten wurden aus dem Boden sowie von lebendem und totem Pflanzenmaterial isoliert. Auch auf verschimmelten Lebensmitteln kommen diese Schimmelpilze sehr häufig vor. Bei einem großen Teil der grünen Schimmelflecken auf Brot, Milchprodukten und Obst handelt es sich um Penicillium-Kolonien. Die Pilze können viele verschiedene Toxine bilden. Deshalb sollte man schimmelnde Lebensmittel nicht mehr verzehren.

Im Innenraumbereich werden häufig feuchte Baumaterialien wie Holz, Tapeten, Putz oder Dämmstoffe besiedelt. Ein Befall wird im Labor durch die Untersuchung von Klebeproben oder Materialproben  nachgewiesen.

An den Sporenträgern von Penicillium werden sehr viele Sporen gebildet, die leicht in die Raumluft freigesetzt werden. Dadurch können in Räumen mit einem ausgedehnten Befall extrem hohe Konzentrationen von Pilzsporen auftreten. Das stellt ein Risiko für die Gesundheit dar, weil Pilzsporen u.a. Allergien und Erkrankungen der Atemwegen verursachen können.

Zu den eindeutigen Indikatoren für Feuchtigkeitsschäden gehört nur die Art Penicillium chrysogenum. Ansonsten ist bei der Bewertung hoher Penicillium-Konzentrationen immer zu beachten, dass neben einem feuchtebedingten Schimmelbefall auch andere Ursache in Frage kommen. Zum Beispiel können Blumenerde oder verdorbene Lebensmittel eine Quelle für die Sporen darstellen. Auch Hausstaub enthält manchmal viele Schimmelsporen.

 

 

 

 

 

 

Sporenträger von Penicillium chrysogenum