Untersuchung von Klebeproben

Klebeproben werden vor allem dann eingesetzt, wenn verdächtige Flecken oder Verfärbungen auf Oberflächen im Labor auf Schimmel untersucht werden sollen. Durch die mikroskopische Untersuchung von Klebeproben kann das Labor Sporen und Hyphen von Schimmelpilzen direkt nachweisen. Die Differenzierung häufiger Schimmelpilzgattungen ist möglich, ohne die Pilze auf einem Nährboden zu kultivieren. Daher kann das Labor eingeschickte Klebeproben sofort untersuchen und muss nicht warten, bis Pilzkulturen gewachsen sind. Die Methode ist sowohl für den Nachweis von lebenden Sporen und Myzelien geeignet als auch für bereits abgestorbene Strukturen.

Transparente Klebestreifen (z.B. tesafilm®) werden vorsichtig auf die Oberflächen aufgedrückt, die auf einen Befall oder eine Kontamination durch Schimmelpilze untersucht werden sollen. Die Klebestreifen mit den anhaftenden Schimmelpilzbestandteilen werden anschließend im Labor auf einem Objektträger mit Lactophenolblau angefärbt. Die lichtmikroskopische Untersuchung von Klebeproben erfolgt überwiegend bei einer Vergrößerung von 100x – 400x. Wenn schwach gefärbte oder besonders kleine Strukturen untersucht werden sollen, stehen stärkere Vergrößerungen von 630x – 1000x zur Verfügung.

Mikroskopisches Bild einer Klebeprobe (Vergrößerung 400x). Die Probe stammt von einer Kellerwand, die einen Befall durch den Schimmelpilz Acrostalagmus luteoalbus aufwies. Typisch für diesen Pilz sind die orange gefärbten Sporen und Sporenträger.

Oben rechts im Bild ist zusätzlich ein Befall durch Acremonium sp. zu erkennen.

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