Abklatschproben

Für Abklatschproben zum Nachweis kultivierbarer Pilze und Bakterien auf Oberflächen setzt man meist Abklatschplatten mit 55 mm Durchmesser ein. Die Platten sind auch unter der Abkürzung RODAC-Platten (für Replicate Organism Detection and Counting) bekannt. Zur Anzucht von Schimmelpilzen, Hefen und Bakterien gibt es unterschiedliche Nährböden.

Abklatschproben werden hauptsächlich verwendet, um die Keimzahlen auf Oberflächen in hygienerelevanten Bereichen zu prüfen. Die Untersuchung von Oberflächen auf kultivierbare Schimmelpilze und Bakterien spielt vor allem bei Hygieneinspektionen an raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) nach der VDI-Richtlinie VDI 6022 eine große Rolle.

Bei der Laboruntersuchung ist eine rein quantitative Auswertung die schnellste und günstigste Option. Ausgezählt wird dabei nur die Gesamtzahl kultivierbarer Schimmelpilze, Hefen und Bakterien. Bei Untersuchungen nach VDI 6022 ist eine quantitative Auswertung mit einer groben Differenzierung der häufigsten Schimmelpilzgattungen empfohlen. Diese Untersuchung kann Hinweise liefern, ob Oberflächen z.B. in den Kanälen von Klimaanlagen nur durch Anflugsporen kontaminiert sind oder ob in der Klimaanlage Schimmelpilze wachsen.

Eine genaue Differenzierung der Schimmelpilze wird angeboten, wenn Abklatschplatten zur Beurteilung eines Schimmelbefalls im Innenraumbereich eingesetzt werden. Als alleiniges Untersuchungsverfahren werden Abklatschproben dabei vom Schimmelleitfaden des Umweltbundesamts (externer Link) nicht empfohlen. Die Kombination von Klebeproben (zur Unterscheidung Befall – Kontamination) und Abklatschproben (zur möglichst genauen Bestimmung der Schimmelpilze) stellt das genaueste Verfahren dar, um Oberflächen zerstörungsfrei auf Schimmelpilze zu untersuchen.

Hinweise zur praktischen Anwendung von Abklatschproben finden Sie im MykoLab-Newsletter 2021-01.